Ein Mosaik für Freddie Mercury

Ein Mosaik für Freddie Mercury

Zwischen 1979 und 1985 fand Freddie Mercury in München nicht nur eine kreative Heimat für vier Alben, sondern auch einen Rückzugsort, um das Leben abseits des Londoner Rampenlichts zu genießen. Die Isar-Metropole war Schauplatz einer schillernden Epoche seines Lebens. Diese besondere Verbindung wird durch ein Mosaik an der Deutschen Eiche geehrt, das Mercury als Gast-Isarvorstädter und Ikone der LGBTQ+ Community würdigt.


Freddie Mercurys Zeit in München

Der legendäre Queen-Sänger Freddie Mercury hat zwischen 1979 und 1985 in München gelebt und seine Zeit hier produktiv genutzt. Und damit meine ich nicht nur die vier Alben, die er in den Musicland Studios im Keller des Arabella-Hochhauses aufgenommen hat. Auch das Nachleben in der schwulen Szene der Bayerischen Landeshauptstadt hat der Brite in vollen Zügen genossen. Unbehelligt von der Londoner Paparazzi - denn hier in Deutschland konnte er sich noch relativ frei bewegen. Gewohnt hat er unter anderem auch in der Pestalozzistraße, direkt am Holzplatz. Ganz in der Nähe der "Deutschen Eiche", einem beliebten Treffpunkt der LGBTQ+ Community im Glockenbachviertel.

Hotspots im Glockenbachviertel

Noch heute zeugen mit kleinen Freddie-Illustrationen markierte Gerichte auf der Speisekarte der Eiche von Mercurys Leibspeisen. Demnach fanden "Angel Hair Pasta" (Nudeln mit Knoblauch und Chili) und Schweinsbraten Einzug in des Sängers Speiseplan, aber auch Bier-Brotsuppe gab es schon zum Frühstück - Nachmittags, gegen 15 Uhr. Immerhin wurde die Nacht durchgefeiert, zum Beispiel im ehemaligen "Frisco", oder dem "Old Mrs. Henderson" (heute "Paradiso Tanzbar"), das nur wenige Gehminuten von der Deutschen Eiche entfernt liegt. Hier feierte Mercury seinen 39. Geburtstag und drehte zu diesem Anlass das legendäre Video zu "Living On My Own". Die Rechnung des Abends summierte sich auf über 80.000 D-Mark und wurde 2023 bei Sotheby's versteigert.

Ein Denkmal in Einzelteilen

Genug Gründe also, um dem 1991 an der Immunschwächekrankheit AIDS verstorbenen Künstler ein Denkmal in diesem Viertel zu setzen. Das fanden zumindest Autor Nicola Bardola, der frühere Leiter des Rockmuseums im Olympiaturm Herbert Hauke und Deutsche-Eiche-Wirt Dietmar Holzapfel. Nachdem Pläne für ein Freddie-Mercury-Standbild in der Reichenbachstraße scheiterten, entschieden sich die Initiatoren für ein Mosaik an der Hotel-Fassade. Betraut wurde mit dieser Aufgabe der Künstler Franco Notonica, der schon im Hamam der Saunalandschaft der Deutschen Eiche kunstvolle Mosaikarbeiten gelegt hatte.

Das aus abertausenden Glassteinen zusammengesetzte Kunstwerk zeigt den berühmten Gast-Isarvorstätter Freddie Mercury mit Mikrofon in der Hand und trägt den Schriftzug "Munich 1979–1985". Auf den ersten Blick Schwarz-weiß, schimmern die Mosaiksteine im Sonnenlicht je nach Perspektive in allen Farben des Regenbogens, erklärt Künstler Franco Notonica. Die Enthüllung fand am 5. September 2024 statt - dem Geburtstag des Sängers.

Weitere Gedenkorte für den Oueen-Sänger

An Freddies Zeit in München erinnern auch das historische Pissoir am Holzplatz, wo der Star zeitweise gelebt hat (also am Holzplatz - nicht im Pissoir). Auch eine Straße ist nach dem Queen-Sänger benannt, die nur etwa 150 Meter lange Freddie-Mercury-Straße befindet sich allerdings etwas abseits im Stadtteil Neuhausen, wo sich keine inhaltlichen Bezugspunkte zu seinem Aufenthalt in München herstellen lassen.

Das Mosaik hat also größeres Potential zu einem Anziehungspunkt und Selfie-Hotspot für Queen-Fans zu werden, hofft Dietmar Holzapfel. München macht es auf jeden Fall um ein weiteres "Sign of Pride" reicher.

Hotel Deutsche Eiche | Reichenbachstraße 13 | 80469 München

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