Zum Ende des Pride-Month 2025 verliert das queere München gleich zwei prägende Institutionen: Die legendäre „Bar zur Feuerwache“ und der Brunos-Store in der Thalkirchner Straße verabschieden sich aus dem Stadtbild.
Aus nach 43 Jahren: Bar zur Feuerwache verabschiedet sich von Stammgästen
Die "Bar zur Feuerwache" war seit 1982 eine bei Stammgästen beliebte Schwulenbar im Münchner Glockenbachviertel, in der sich seinerzeit sogar Freddie Mercury wohl fühlte. Natürlich kam über die Jahre aber auch weniger prominentes Publikum zum Feierabendbier oder Party-Volk zum Weißwurstfrühstück. Denn die Bar war jahrelang bis 5 Uhr morgens geöffnet, wenn auch zuletzt etwas kürzer.
32 Jahre stand Wirt Wolfgang Klug in seiner Bar hinter dem Tresen. Freiwillig hört er nicht auf, der Hausbesitzer möchte hier eine Cocktailbar einrichten, erzählt er der Abendzeitung. Er selbst hätte gerne noch zwei Jahre weiter gemacht, bis zu seinem 70. Geburtstag. Dazu ist es nun nicht mehr gekommen, in einem Facebook-Post verabschiedet sich Klug von seinen Stammgästen: "Wir bedanken uns herzlich für die jahrzehntelange Treue bei allen Gästen. Am 29. Juni 2025 ist unser letzter Tag, den wir gebührend mit euch feiern wollen." heißt es dort.
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Brunos gibt Ladengeschäft in München auf
Fast zeitgleich, zum 30.6.2025, schließt auch die queere Einzelhandelskette "Brunos" das Ladengeschäft in München. "Die Standorte in München, Köln und Hamburg werden wir in wertschätzender Weise, ab dem Sommer 2025, abgeben, um uns fokussierter und zukunftsorientiert aufzustellen", kündigte Geschäftsführer Franz Landgraf-Happach im Vorfeld in einer Pressemitteilung an. Der Betreiber des Münchner Geschäfts in der Thalkirchner Straße schreibt auf Instagram: "Jetzt sind wir nur noch ein Stück Schwule Geschichte in München" und bedankt sich für unvergessliche 20 Jahre. Das Geschäft verstand sich als Shopping- und Erlebniswelt für die moderne, queere Person mit Fokus auf den schwulen Mann. Im Sortiment waren unter anderem Bücher, Magazine, Mode, Toys, Kondome und Gleitmittel.
Während der Berliner Store und der Webshop bestehen bleiben und sich neben der schwulen Hauptzielgruppe künftig verstärkt um trans Kund*innen bemühen möchten, bleibt dem Store in München nur der Abschied. "... so bleibt mir nur ein "Servus" macht's Alle gut!" heißt es in dem Abschieds-Post auf Instagram.
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