Die Peterskirche – Münchens ältestes Juwel

Die Peterskirche – Münchens ältestes Juwel

Die Kirche St. Peter zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten einer Stadttour durch München. Als älteste Pfarrkirche ist sie ein wichtiges Stück Stadtgeschichte. Der Aussichtsturm bietet einen der schönsten Ausblicke über die Stadt. Queer wird hier allerdings noch klein geschrieben.

Das wichtigste über den "Alten Peter"

Die Münchner St. Peter Kirche wartet mit vielen Superlativen auf: Sie ist die älteste Pfarrkirche Münchens, weshalb die Einheimischen sie auch liebevoll "Alter Peter" nennen. Sie besitzt die ältesten Glocken der Stadt, die historisch erste Turmuhr, wird als die "katholischste Kirche Münchens" gehandelt und ja selbst der Papst wird hier noch gekrönt. Wenn auch nur symbolisch, wird die Petrus-Altarfigur von Erasmus Grasser ihrer Tiara enteignet, bis der neue Papst feststeht. Ein weltweit einzigartiges vorgehen - vom heiligen Stuhl in Rom extra genehmigt. Warum am Kirchturm gleich acht riesige Zifferblätter hängen lässt sich heute nicht mehr ganz genau nachvollziehen, der Münchner Komiker Karl Valentin glaubte, damit acht Leute gleichzeitig auf die Uhr schauen können.

Architektur und beteiligte Künstler der Basilika

Dir ursprünglich romanische Kirche wurde im Laufe der Zeit aufgrund von Brand, Kriegen und dominierendem Zeitgeschmack mehrfach umgebaut und erweitert. Heute präsentiert sich die Basilika im Barockstil. Wenn man hier ins Detail geht, stolpert man über Namen wie Johann Baptist Zimmermann, Ignaz Günther und Jan Pollack. Dennoch dürften die meisten Tourist*innen aus einem ganz anderen Grund das Gotteshaus ansteuern: Den außergewöhnlichen Panoramablick von dessen Aussichtsplattform.

Panoramablick mit Postkarten-Aussicht genießen

Google Reviews sind sich mit 4,6 von 5 Sternen einig: Der Ausblick ist die 306 Stufen wert, die man über eine enge Holztreppe erklimmen muss. Dafür wird man dann mit einem herrlichen Blick über München belohnt - bei Föhnwetter gibts sogar Alpen-Gipfel als Bonus. Wochenendbesucher*innen beklagen allerdings die schlechte Organisation von Auf- und Abstieg, so dass es vor und auf der Plattform zu Staus kommen kann. Der Türmer, der unten die Tickets verkauft sieht das gelassen, ihn nerven vielmehr die wiederkehrenden Fragen nach der Stufenanzahl des Turms.

Lustige Anekdoten

Auch bei dieser Kirche lauern kuriose Geschichten an mancher Ecke. Wie etwa über das Papstkreuz auf der Turmspitze, das nicht wie gewöhnlich zum Eingang sondern parallel zum Kirchenschiff ausgerichtet ist. Ein verlorener Kampf gegen den Türmer brachte den Teufel dazu wütend gegen das Kreuz zu stampfen, so dass es sich um 90 Grad drehte. In Wirklichkeit wurde die Position wegen der starken Westwinde geändert.

Foto von Mikail Duran auf Unsplash


Queer Faktor für LGBTQ

Wie Eingangs erwähnt, ist St. Peter eine konservative, katholische Kirche. Der Queer-Faktor ist undetected, zumindest konnte ich keine passende Geschichte recherchieren. Während zum Beispiel die Kirche St. Paul an der Theresienwiese in München jeden zweiten Sonntag im Monat einen queeren Gottesdienst anbietet, bleibt der Alte Peter ... alt. Dennoch kann man es wie Karl Lagerfeld betrachten: "Was mich interessiert, ist der Einfluss der Religion auf die Geschichte und die Kultur". Unter diesem Aspekt ist die Peterskirche bei der Münchner Altstadttour einen Abstecher wert.

Facts are Facts

St. Peter | Petersplatz 1, 80331 München | Eintrittspreis Turm: 5 € (Ermäßigt: 3 €, Schüler: 2 €, Kinder: frei) | Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9.00–19.30 Uhr, November bis März 9.0-18.30 Uhr | Mehr Info

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